
YAMA ARTIST RETREAT
ist eine Arbeits- und Kontemplations- Stätte für Künstler aller Sparten forschend im Feld der sozialen Sozialen Plastik
VON INNEN NACH AUSSEN
Im Unterschied zur Skulptur – bei der das Kunstwerk beispielsweise aus Stein von außen nach innen heraus gehauen wird -wird die Plastik aus formbaren Massen von innen nach außen modelliert. Es kommt also ein aufbauendes Verfahren zur Anwendung, ein lebendiges Wachsen und Formen.
Vor allem Joseph Beuys benutzte den Begriff der sozialen Plastik, um auf eine Kunst zu verweisen, deren vorrangige Aufgabe es sei, die Gesellschaft in einem andauernden Gestaltungsprozess von Innen nach Außen zu formen.
Hierin ist sie deutlich zu unterscheiden vom Aktivismus, der eine nach außen gerichtete Gegenkraft ist, als eine im innersten entstehende ,aufbauende und also verwandelnde Kraft.
Im Erweiterten Kunstbegriff werden so alle Bereiche, die in der Gesellschaft und in den sozialen Beziehungen der Menschen wirken, Geistesleben, Staat, Wissenschaft als auch Wirtschaft, zu Tätigkeitsfeldern der Kunst.
So wirkt der künstlerische Mensch hier idealerweise aus einem verantwortungsvollen, selbst bestimmten und künstlerischen Denken und Handeln heraus.
GESTALT UND GESTALTUNG DES SOZIALEN ORGANISMUS
Das individuelle Menschsein und die zu transformierende soziale und ökologische Form der Gesellschaft werden als ständig zu schaffendes Hauptwerk verstanden.
Denken und Handeln orientiert sich nicht mehr nur an traditionellen Strukturen und geschichtlich gewachsenen Erkenntnissen, sondern öffnet sich einem solchen, das erst zukunftsweisend zu entwickeln beziehungsweise künstlerisch, also ethisch und ästhetisch zu gestalten ist.
Dies geschieht aus dem freien Feld der Möglichkeiten heraus, also im Energetischen und im Visionären. In der Transformation des sozialen und ökologischen Organismus finden wir die einzige Möglichkeit einer lebendigen und über-lebensfähigen Gesellschaftsform, die dem Wesen des Menschen gerecht wird, und dem menschlichen Gesamtkörper welches die lebendige Natur in seiner Gesamtheit ist, in die sich der Mensch seinem Wesen entsprechend hinein gestalten kann.
Und zwar mittels der individuellen Erkenntnis mitgeteilt im Sozialen Organismus.
Diese Vermittlung ist eine der entscheidenden Funktionen künstlerischen Ausdrucks.
Denn die Zukunft, die wir wollen, muss erfunden werden, sonst kriegen wir eine, die wir nicht wollen.
KREIEREN STATT REAGIEREN UND REGIEREN LASSEN
Die Soziale Plastik fordert die individuelle Partizipation jedes Einzelnen, der als Individuum für das Ganze entscheidend ist – sonst wäre er oder sie ja nicht als Mensch mit einem individuellen Wollen, Denken, Fühlen und Handeln geboren worden.
Die bestehenden Bildungs-, Rechts- und Wirtschaftssysteme unterdrücken die dem Menschen angeborene Schöpferkraft jedoch, dabei ist die Würde des Menschen ist seine/ihre individuelle Schöpferkraft. Dementsprechend sind alle Bevormundung, Normierung und Kontrollmechanismen von Staatsseite abzulehnen und als nicht demokratisch und transformationswürdig einzustufen. Ein schöpferisches soziales und ökologisches Leben, sollte allein auf dem moralischen Imperativ beruhen, und nicht Kapitalistische, Macht sichernde Elemente schützen.
Der moralische Imperativ könnte im besten Fall selbstständig durch die menschliche Gemeinschaft erwogen und verteidigt werden.
Doch da wir nach Jahrhunderten der Bevormundung so viel Selbstständigkeit erst lernen müssen, ist die allererste Frage heilsamen künstlerischen Schaffens:
Wie inspirieren und animieren wir alle zur selbstverantwortlichen Partizipation an der Sozialen Plastik?
Wie animieren wir dazu, selbst zu denken und genau zu beobachten?
Wie sensibilisieren wir für subtile Mechanismen der Bevormundung und Unterdrückung?
Wo liegen ungenutzte Möglichkeiten zur Partizipation und gemeinsamen Kreation, in den derzeit bestehenden Gesellschaftsformen?
Wie machen wir durch Selbstermächtigung äußere Macht Anwendung unnötig und unwirksam?
GEMEINSCHAFTLICHE AUTONOMIE
Welches sind die gesellschaftlichen, psychologischen und ökologischen Voraussetzungen für gemeinschaftliche Autonomie?
Wie können diese wirksam verteidigt und ausgebaut werden?
Wie führt unsere Bildung tatsächlich zu Freiheit, unser Rechtssystem zur Gleichheit und unser Wirtschaften zur Brüderlichkeit?
Um ein paar Vorschläge zum weiteren künstlerischen Forschen anzubieten würde ich sagen, dass unsere Bildung nur dann zu einem Freiheits Werkzeug werden kann, wenn wir die unserem Bildungssystem zugrunde liegenden Hierarchien konsequent in einen Austausch und Kreislauf von Wissen verwandeln.
National-denn warum lernen die Erwachsenen nicht auch von den Kindern, in dem sie sich auf ihre Vorgaben einlassen, und ihre Spiele ebenso ernsthaft betreiben, wie die eigenen?
Global – Warum schicken die Industrienationen ständig Entwicklungshelfer in Länder, die sie gleichzeitig ausrauben oder ausgeraubt haben? Sind es nicht viel mehr die Industrienationen, die sich entwickeln müssen,um einen globalen Zusammenbruch des Ökosystems zu verhindern?
Diese tiefgreifende, sinnvolle Transformation unserer Vorstellungen von Bildung und unseres Bildungssystems geht Hand in Hand mit einem Überwinden der Prinzipien des Wettbewerbs. Was wiederum Auswirkungen auf unser ebenfalls dringend der Transformation bedürftiges Wirtschaften. Auch dieses funktioniert unserer Natur gemäß nur auf den Prinzipien von Kreislauf und Austausch.
SKLAVEN DER KONSUM HIERARCHIE
Das jetzige System, welches auf stetigem Wirtschaftswachstum und Kapitalanlagen beruht, steht kurz vor dem Kollaps.
Dieser wird nur künstlich verhindert um uns weiterhin als Konsumenten im kapitalen Hamsterrad zu kontrollieren, damit die Superreichen in diesem System immer mehr Geld und damit derzeit auch immer mehr Macht anhäufen können, während die ökologischen Voraussetzungen für ein selbst bestimmtes Leben im Einklang mit der Natur konsequent zerstört werden.
Wie sind also unsere konkreten Möglichkeiten, uns von Sklaven der Konsumgesellschaft hin zu einer kreativen und offenen Gesellschaft zu entwickeln?
Die tatsächlich umsetzt, was schon Joseph Beuys als wahrhaft menschliche Wirtschaftsform erkannte, denn `das wahre Kapital des Menschen sind die menschlichen Fähigkeiten`.
Die Betonung liegt hier auf ´menschlich` und zwar vor allem jetzt, an der Krippe künstlicher Intelligenz.
Nur die menschlichen Fähigkeiten können ständig vermehrt und erweitert werden.
Doch auch diese sollten nicht einfach nur angesammelt werden, sondern müssen
wie jedes andere Kapital zum Einsatz gebracht werden.
Was den offensichtlichen Missstand der Gleichberechtigung, die das Hauptmanko unseres Rechtssystem darstellen, egalisieren würde.
Denn die Gleichberechtigung von Mann und Frau ist ebenso wenig gegeben wie die Gleichberechtigung von Mensch und Tier/Natur, Erwachsenen und Kindern oder von Arm und Reich.Global gesehen tritt dieses Gefälle sehr deutlich auch in Verbindung mit unterschiedlicher ethnischer Herkunft auf.
In einer global agierenden Welt ist ein Rechtsstaat, der die internationalen Opfer seines Handelns vor den Landesgrenzen sterben lässt, ein Unrechtsstaat.
Wie wir sehen gibt es einiges zu transformieren und es gilt vor der Größe der Aufgabe nicht zu kapitulieren, uns nicht in Kämpfen zu verlieren denn all das
was wir bekämpfen hat uns unausweichlich im Griff
STETIGE DAUER
Es geht nur durch konsequent geduldig gewachsene Autonomie, durch schöpferische Autorität und keinesfalls durch Anarchie.
Es beginnt wie alles, was wächst, in der kleinsten Zelle.
Im Innersten selbst. Im Tempel unseres individuellen Körpers.
Im Heiligtum unseres individuellen Geistes.
Im künstlerisch mitgeteilten Willen.
Im freien Feld der Verwirrung und den daraus entstehenden Möglichkeiten künstlerisch forschend.Denn ich betrachte die Kunst als tatsächlich schöpferische Wissenschaft.
Die aus dem Visionären und Unbekannten forscht uns so eigenständige, neue Perspektiven und Realitäten erschafft, während die Naturwissenschaft den Ist-Zustand seziert, doch dabei immer wieder erstaunt feststellt, dass dieser sich ständig im Wandel befindet.
Die Kunst kreiert Welten, wo die Naturwissenschaft reagiert.
Wenn wir von innen unsere neurologischen Erkenntnis-Organe schulen, statt im außen ständig unsere technischen Möglichkeiten auszubauen, wären viele ökologischen, wirtschaftlichen, rechtlichen und pädagogischen Hindernisse, sofort deutlich verwandelt.
Dies ist die Heilung, die wir aus uns heraus gemeinsam erschaffen können. Wir brauchen dafür keine Erlaubnis.
Sondern nur uns selbst, erkannt und mitgeteilt.
DER KÖRPER ALS SOZIALE PLASTIK
Sobald das Soziale vollständig als Einheit mit den ökologisch/ ökonomischen Herausforderungen unserer Zeit erkannt wird, ist damit auch die Einheit von individuellem und irdischem Körper erkannt.
Auch die Betrachtung unserer elementaren Lebensrealität macht diese Einheit sehr schnell klar, da alle Elemente unserer individuellen Außenwelt, bei genauer Betrachtung keinesfalls außerhalb von uns, sondern tatsächlich in ständigen Kreisläufen durch uns hindurch gehen und uns mit allen anderen Lebewesen verbinden: die Luft die wir atmen, verbindet uns ohne Begrenzung mit allem was wir bisher im Universum als lebendige Organismen erkannt haben, während sie gleichzeitig jede Zelle unseres eigenen Körpers in jedem Moment unseres Lebens neu beleben, durch unser wieder und wieder mit Sauerstoff angereichertes Blut, welches wiederum die genetischen Informationen unserer Vorfahren seit der Entstehung organischen Lebens beinhaltet.
Jeder einzelne Mensch ist also organisch und elementar durch sein Herz-Kreislaufsystem direkt mit der Gesamtheit des Lebens in Raum und Zeit verbunden.
Weiterhin bestehen wir zum größten Teil aus Wasser, ebenso wie der Planet der unser Leben ermöglicht, und dieses zirkuliert in unseren individuellen Körpern ebenso wie es das im globalen Körper tut.
Dabei ist das Wasser, das hier zirkuliert durch uns und zwischen uns immer dasselbe Wasser. Ebensolches gilt für die Erde, welche als Samen, Pflanzen und Früchte durch uns hindurch geht und wieder zu Erde wird.
Elementar gesehen, sind wir also unsere Natur und ein einziger Organismus.
Die mentalen Gebilde von Wettbewerb und denaturiertem (also aus der Abstraktion entstandenen) Wirtschaften, haben uns allerdings von der direkten Wahrnehmung unserer elementaren Realität sehr weit entfernt, mit extrem destruktiven Wirkungen für die Gesamtheit des Lebens auf der Erde.
Daher sind die dringenden Anforderungen an ein kulturellen Lebens, welches die bewusstseinsmäßigen Voraussetzungen für unseren Fortbestand schafft: die Wahrnehmung unseres elementaren Seins muss wiederbelebt werden.
Vor allem vor dem Hintergrund einer immer virtueller werdenden Kultur, die unsere angeborenen sensorischen und emphatischen Fähigkeiten nicht fördert, sondern untergräbt. Daher ist unmittelbare Körperkunst, die ihr Publikum in eine direkte sensorische und/oder energetisch interagierende Erfahrung mit einbezieht, derzeit ein künstlerisches Mittel von großer Bedeutung.
Diese Konfrontationen können überall und ohne Ankündigung stattfinden, doch um ein wirkungsvolles inneres Erlebnis zu ermöglichen sollten sie weder körperlich
noch emotional oder mental überrumpeln, sondern sie sollten Faszination und Öffnung bewirken.
DIE PFLANZEN ALS PARTNER
Außerdem eignet sich der Ort zur Entwicklung all solcher Aktionen, die nicht nur mit Menschen in Interaktion treten, sondern auch mit Pflanzen. Initiationen von Guerilla- Gardenings und nachhaltige Vorschläge zur Permakultur im öffentlichen Raum. Zur Selbstversorgung der Bürger oder auch zur Reinigung der Luft (zum Beispiel durch bemooste Flächen und Skulpturen), da der Garten die Gelegenheit bietet, vieles auszuprobieren.
